Mentoring, Business-Buddies & Masterminds – so findest Du Gleichgesinnte

Mentoring, Business-Buddies & Masterminds - so findest Du Gleichgesinnte

Für Gründerinnen und Selbstständige kann sich der Weg manchmal verdammt einsam anfühlen. Entscheidungen treffen, Probleme lösen, neue Ideen entwickeln und das alles oft ohne Team, Sparringspartner oder ehrliches Feedback.

Es geht auch anders. Denn es gibt Menschen, die genau wie Du etwas Eigenes aufbauen.
Die Deine Herausforderungen kennen. Die sich genauso fragen, ob sie auf dem richtigen Weg sind. Und die bereit sind, Wissen, Erfahrungen und auch Zweifel zu teilen. Was entsteht, wenn man sich mit solchen Menschen verbindet? Unterstützung, Inspiration und oft auch neue Chancen fürs Business.

In diesem Artikel erfährst Du, wie Du genau diese Menschen findest. Ob durch Mentoring, mit einem Business-Buddy oder im Rahmen einer Mastermind-Gruppe: Du wirst sehen, dass Netzwerken nichts mit steifen Elevator-Pitches oder zwanghaftem Smalltalk zu tun haben muss – eher echtem Austausch auf Augenhöhe.

1. Was genau sind Mentoring, Business-Buddies & Masterminds?

Wenn Du Gleichgesinnte für Dein Business suchst, stößt Du früher oder später auf Begriffe wie MentoringBusiness-Buddy oder Mastermind-Gruppe. Alle drei verfolgen das gleiche Ziel: Austausch, Unterstützung und Weiterentwicklung. Sie funktionieren jedoch unterschiedlich. Hier ein Überblick, damit Du weißt, was für Dich gerade am besten passt:

Mentoring – Lernen von jemanden, der schon dort ist, wo Du hinwillst

Eine Mentorin ist in der Regel jemand mit mehr Erfahrung, oft aus Deiner Branche oder einem angrenzenden Bereich. Der Fokus liegt hier auf dem Weitergeben von Wissen: Was hat für sie oder ihn funktioniert? Welche Fehler kann man sich sparen? Welche Schritte lohnen sich wirklich?

Ein Mentoring kann eher locker und informell stattfinden; zum Beispiel in Form eines regelmäßigen Austauschs alle paar Wochen. Es kann aber auch ein offizielles Programm mit klaren Zielen, Laufzeit und Feedback-Runden sein.

Typisch für Mentoring:

  • Unterschiedliches Erfahrungslevel
  • Fokus auf Beratung & Perspektivwechsel
  • Oft langfristig angelegt

Business-Buddies – Austausch auf Augenhöhe

Ein Business-Buddy ist wie eine Kollegin, die genau weiß, wie’s Dir geht, weil sie selbst gerade Ähnliches erlebt. Ihr könnt Euch regelmäßig treffen oder austauschen, um über aktuelle Herausforderungen zu sprechen, Euch gegenseitig Feedback zu geben oder einfach mal zu sagen: „Heute war’s echt zäh.“

Im besten Fall motiviert Ihr Euch gegenseitig, setzt gemeinsame Ziele und erinnert Euch auch daran, sie einzuhalten. Hier geht es um Geben und Nehmen in Balance.

Typisch für Business-Buddies:

  • Austausch auf Augenhöhe
  • Gegenseitige Motivation & Support
  • Oft unkompliziert & freundschaftlich

Mastermind-Gruppen – strukturiertes Netzwerk mit Power

Mastermind-Gruppen bestehen meist aus 3 bis 6 Personen, die sich regelmäßig treffen, um gezielt an ihrem Business zu arbeiten. Jeder bringt aktuelle Themen ein, ob strategische Fragen, konkrete Herausforderungen oder neue Ideen. Die Gruppe gibt Feedback, stellt Fragen, teilt eigene Erfahrungen und hilft, die nächsten Schritte zu klären.

Das Ganze folgt oft einem festen Ablauf, zum Beispiel mit wechselnden Hot Sears (eine Person steht im Fokus) und klaren Zeitfenstern. Eine gut funktionierende Mastermind-Gruppe ist wie ein persönliches Board of Advisors, aber ohne Hierarchie.

Typisch für Masterminds:

  • Strukturierte Treffen & klare Regeln
  • Fokus auf Business-Entwicklung
  • Viel Energie, Austausch & Accountability

2. So findest Du Mentoren, Buddies und Masterminds

Gleichgesinnte tauchen selten einfach so auf. Du musst rausgehen – digital oder im echten Leben – und aktiv suchen. Klingt erstmal anstrengend? Muss es nicht sein. Hier sind konkrete Wege, wie Du passende Menschen für Austausch, Unterstützung oder gemeinsame Projekte findest:

Online-Plattformen: Netzwerken geht auch digital

Gerade wenn Du eher introvertiert bist oder am Anfang stehst, können Online-Plattformen ein guter erster Schritt sein. Hier kannst Du gezielt nach Gruppen, Events oder Personen suchen, die ähnliche Interessen haben wie Du.

Empfehlenswerte Plattformen:

  • LinkedIn: Ideal, um gezielt Mentorinnen oder Business-Buddies zu finden. Trau Dich, Menschen direkt anzuschreiben.
  • Meetup: Hier findest Du (Online-)Veranstaltungen zu fast jedem Thema; oft auch Mastermind-Gruppen
  • Slack-Communities: Viele Gründerinnen und Selbstständige vernetzen sich in offenen Slack-Gruppen.
  • Discord: Vor allem bei kreativen oder digitalen Themen beliebt; perfekt für lockeren Austausch

Tipp: Schreib nicht einfach „Hey, wollen wir uns connecten?“, sondern erkläre kurz, was Du suchst und warum Du gerade die Person ansprichst.

Offline-Events: Die echte Welt ist immer noch Gold wert

So einfach Online auch ist, echte Begegnungen haben oft mehr Tiefe. Du spürst schneller, ob die Chemie stimmt und kommst leichter ins Gespräch.

Formate, die sich lohnen:

  • Netzwerkabende oder Branchenevents in Deiner Stadt
  • Gründerinnen-Workshop oder Barcamps
  • Veranstaltungen von lokalen Gründerzentren oder Coworing-Spaces
  • Female-Only-Events, bei denen speziell Frauen im Business zusammengebracht werden

Tipp: Stell Dich nicht nur vor – stell Fragen. Das ist der einfachste Weg, mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Aktiv ansprechen: Der mutige Schritt lohnt sich

Du hast jemanden auf LinkedIn entdeckt, deren Profil Dich direkt ansprichst? Oder Du folgst jemandem auf Instagram, der einen ähnlichen Weg geht wie Du?

Dann: Schreib der Person eine Nachricht. Direkt, ehrlich, freundlich. Du wirst überrascht sein, wie offen viele sind; vor allem, wenn Du klar formulierst, was Du suchst.

Selbst initiieren: Warte nicht – starte selbst

Du findest keine passende Mastermind-Gruppe? Dann bau Dir Deine eigene auf. Du kennst zwei oder drei Menschen, die ebenfalls selbstständig sind? Frag sie, ob sie Lust auf einen regelmäßigen Austausch haben.

So geht’s ganz einfach:

  • Schlage einen ersten Termin vor
  • Kläre vorab: Wofür soll die Gruppe da sein? Wie oft wollt Ihr Euch treffen?
  • Probiere es einfach für einen Monat aus, danach könnt Ihr gemeinsam reflektieren

Tipp: Es müssen nicht gleich 5 Personen sein. Auch ein Duo oder Trio kann schon ein echter Gamechanger sein.

3. Worauf Du bei der Auswahl achten solltest

Nicht jeder Austausch ist hilfreich und nicht jede Person ist automatisch ein guter Mentor oder Buddy; auch, wenn es auf den ersten Blick vielversprechend wirkt. Damit Du wirklich von der Verbindung profitierst (und nicht frustriert wirst), solltest Du bei der Auswahl auf ein paar Dinge achten:

Gemeinsame Werte & ähnliche Ziele

Es muss nicht alles deckungsgleich sein. Aber es hilft enorm, wenn Ihr ähnliche Vorstellungen davon habt, wie Ihr arbeiten, wachsen oder Euer Business führen wollt. Wenn die eine Person alles auf „schnelles Wachstum“ ausrichtet und Du mehr auf Nachhaltigkeit setzt, wird der Austausch langfristig schwierig.

Frag Dich:

  • Geht diese Person ähnlich an Herausforderungen heran wie ich?
  • Haben wir ähnliche Ansprüche an Qualität, Umgang, Kommunikation?
  • Passen unsere Mindsets zueinander?

Passendes Erfahrungslevel

Vor allem bei Mastermind-Gruppen oder Business-Buddies solltest Du darauf achten, dass Ihr Euch gegenseitig auf Augenhöhe begegnet. Wenn der Unterschied im Business-Stadium zu groß ist, entsteht schnell ein Ungleichgewicht: Die eine Person wird zur Lehrerin, die andere zur Zuhörerin. Genau das soll ja kein Mentoring sein.

Das heißt nicht, dass Du nur mit Menschen sprechen sollst, die exakt da stehen, wo Du auch bist, aber der Unterschied sollte inspirieren – nicht einschüchtern.

Zeit & Commitment

Es bringt nicht, wenn jemand auf dem Papier super passt, aber nie Zeit hat. Oder jede Woche Termine verschiebt. Oder unvorbereitet in Treffen geht. Achte darauf, ob die andere Person wirklich bereit ist, sich verbindlich einzubringen. Denn nur dann entsteht ein Austausch, der Euch beide weiterbringt.

Klartext: Wenn sich jemand bei einem ersten Treffen ständig selbst unterbricht, nebenbei Mails checkt oder keine Rückfragen stellt, dann passt es wahrscheinlich nicht.

Kommunikationsstil & Chemie

Manchmal passt es einfach nicht und das ist okay. Auch wenn die andere Person objektiv super ist: Wenn Du Dich nicht wohlfühlst, wirst Du nicht offen sprechen, keine ehrlichen Fragen stellen und nichts wirklich Persönliches teilen.

Deshalb: Hör auf Dein Bauchgefühl. Wenn es nicht passt, dann such weiter. Es ist keine Niederlage, sondern eine Entscheidung für Deine Zeit und Energie.

4. So holst Du das Maximum aus Eurem Austausch

Ob Mentoring, Business-Buddy oder Mastermind – die besten Kontakte nützen Dir nur dann etwas, wenn Ihr die Zeit sinnvoll nutzt. Denn ein „Lass mal quatschen“ kann nett sein, aber kein Fundament für Wachstum. Hier sind Punkte für Dich, wie Du aus Eurem Austausch echte Fortschritte machst:

Feste Termine, statt „Lass uns mal irgendwann…“

Klingt banal, ist aber entscheidend. Wenn Ihr Euch nicht regelmäßig trefft, verliert Ihr den Fokus. Termine sollten fest im Kalender stehen, ob wöchentlich, 14-tägig oder einmal im Monat.

Für Masterminds oder Buddies empfehlen sich:

  • Fixe Zeitfenster (z.B. immer montags um 9 Uhr, 60 Minuten)
  • Feste Dauer (nicht mehr als 90 Minuten)
  • Klare Verbindlichkeiten (Absagen nur im Ausnahmefall)

Vorbereitung – ohne Ziel kein Fortschritt

Egal ob 1:1 oder in der Gruppe: Wer sich vorbereitet, holt mehr raus. Überlege Dir vor jedem Treffen:

  • Was möchte ich ansprechen?
  • Wo stecke ich gerade fest?
  • Was wünsche ich mir von meinem Gegenüber?

Wenn jeder so in den Termin geht, wird das Gespräch nicht zum Smalltalk, sondern zum echten Strategie-Call.

Struktur bringt Klarheit

Vor allem in Mastermind-Gruppen hilft eine klare Struktur dabei, den Überblick zu behalten. Bewährt hat sich zum Beispiel folgendes Format:

  1. Check-in: Kurzes update von allen (Was ist seit dem letzten Treffen passiert?)
  2. Hot Seat: Eine Person steht im Fokus und bringt ein aktuelles Thema mit
  3. Feedbackrunde: Die Gruppe stellt Fragen, teilt Erfahrungen, gibt Impulse
  4. Check-out: Jeder sagt, was der wichtigste Takeaway war

So ist sichergestellt, dass jeder profitiert – ohne, dass das Gespräch ausufert.

Offenheit & Ehrlichkeit

Gerade unter Gründerinnen ist es wichtig, sich auch mal verletzlich zeigen zu dürfen. Du musst nicht immer „alles im Griff“ haben. Wenn Du Dich traust, echte Fragen zu stellen, Unsicherheiten zu teilen oder auch mal einen Misserfolg zu erzählen, wirst Du feststellen: Du bist damit nicht allein.

Echte Offenheit führt zu echtem Wachstum und genau darum geht es.

Nachbereitung – aufschreiben, sonst ist es weg

Nach dem Austausch ist vor der Umsetzung. Notiere Dir Deine wichtigsten Learnings, Impulse oder To-dos direkt im Anschluss. Das sorgt nicht nur dafür, dass Du nichts vergisst, sondern hilft Dir auch, den Fortschritt sichtbar zu machen.

Tools für die Nachbereitung:

  • Eigene Notizen (analog oder digital)
  • Gemeinsames Dokument (z.B. Google Docs)
  • Projektboards wie Trello oder Notion für Aufgaben

Fazit

Du musst nicht alles allein machen – das solltest Du ehrlich gesagt auch nicht.

Der Weg in die Selbstständigkeit oder der Aufbau eines eigenen Business ist anspruchsvoll; fachlich, emotional und mental. Aber Du musst Dich diesem Weg nicht im Alleingang stellen. Ob mit einer erfahrenen Mentorin, einem motivierenden Business-Buddy oder einer strukturierten Mastermind-Gruppe: Gemeinsam kommst Du schneller, entspannter und oft auch kreativer ans Ziel.

Warte nicht auf den perfekten Moment oder die perfekte Person. Mach den ersten Schritt: Schreib jemanden an, frag in Deinem Netzwerk nach, besuche ein Event oder starte einfach selbst etwas. Der Austausch mit Gleichgesinnten verändert nicht nur Dein Business, er verändert auch, wie Du über Dich selbst denkst.

Und genau das kann der Gamechanger sein.

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